Methode
der Überprüfung der Verhaltensweise und der Schutz-dienstleistung
bei der Zuchttauglichkeitsprüfung (ZTP) und Körung
Der Ausgangspunkt (Punkt "A") sowie folgende
Entfernungen sind zu kennzeichnen:
- Bei der ZTP: Punkt "B"=20 m, Punkt
"C"= 45 m und Punkt "D"= 60 m; (A B 20 C
45 D 60)
- Bei der Körung: Punkt "B"=45
m, Punkt "C"=70 m und Punkt "D"=90 m. (A
B 45 C 70 D 90)
Die Merkmale für eine bestimmte Zahl bei ZTP
und Körung sind gleich, nur die Anforderungen an den Hund
bei den beiden Überprüfungen sind verschieden.
Ausgehend von der Abgrenzung der beiden Boniturzahlen
für Schärfe und Härte, die im Zahlenraum 1 bis
5 festgelegt sind, wird bei der Überprüfung der Schutzdienstleistung
zuerst die Zahl für die Schärfe festgelegt. Der Hundeführer
nimmt am Punkt "A" mit seinem Hund Aufstellung. Der
Scheintäter reizt den Hund vom Punkt "B" gründlich
an. Der Hund wird erst nachgeschickt, wenn der Scheintäter
den Punkt "D" erreicht hat. Für die Ausführung
der langen Flucht werden die Zahlen von 1 bis 5 für die Schärfe
angewandt:
Schärfe:
Ziffer 1 (keine Schärfe)
Der Hund verfolgt den Scheintäter nicht oder beißt
nicht an.
Ziffer 2 (wenig Schärfe)
Der Hund verfolgt den Scheintäter, beißt aber nur schwach
an.
Ziffer 3 (ausreichende Schärfe)
Der Hund passt sich vor dem Anbiss dem Tempo des Fliehenden an
und beißt gut zu.
Ziffer 4 (gute Schärfe)
Der Hund verfolgt den Fliehenden bis zum Anbiss mit unverminderter
Geschwindigkeit, trifft dadurch mit Wucht auf den Scheintäter,
wobei er sehr gut anbeißt.
Ziffer 5 (sehr gute Schärfe)
Diese Ziffer kann nur bei der erhöhten Anforderung der Körung
vergeben werden. Bei unverminderter Geschwindigkeit und wenn der
Hund mit großer Wucht das Fortsetzen der Flucht unterbindet.
Nachdem der Hund die Flucht ausgeführt hat, wird er grundsätzlich
vom Hundeführer abgeholt, dieser nimmt wieder am Punkt "A"
Aufstellung. Der Scheintäter reizt den Hund ein zweites Mal
an, diesmal vom Punkt "C" und flieht. Nachdem der Hund
den Punkt "B" erreicht hat, wendet sich der Scheintäter
um und führt einen Stirnangriff durch, dafür wird die
Zahl der Härte vergeben.
Der Stirnangriff bei der ZTP unterscheidet sich
in der Art der Ausführung deutlich von dem bei der Körung.
Bei der ZTP läuft der Scheintäter dem Hund entgegen,
führt deutlich sichtbare Schlagbewegungen aus, schlägt
jedoch den Hund nicht. Es wird dem Hund ein angedeuteter Widerstand
entgegengesetzt.
Bei der Körung dagegen ist der Ärmel
hinter dem Rücken zu verbergen. Der Scheintäter versucht
den Hunde energisch durch 3 Stockschläge zu vertreiben, wobei
der Hund auf jeden Fall vor dem Anbeißen einen Schlag und
nach dem Anbeißen noch zwei Schläge erhält. Der
Hund soll den Frontalangriff aushalten und durch den Schlag brechen.
Hierbei wird die Zahl für die Härte vergeben.
Härte:
Ziffer 1 (keine Härte)
Der Hund ergreift beim Gegenangriff des Scheintäters die
Flucht und läuft zum Führer zurück.
Ziffer 2 ( wenig Härte)
Der Hund läuft beim Gegenangriff bis zum Scheintäter,
bedrängt ihn nicht, sondern bleibt außer Stockhiebweite
und lässt sich in der vom Scheintäter aufgezwungenen
Richtung treiben, ohne den Scheintäter zu verlassen.
Ziffer 3 (ausreichende Härte)
Der Hund bedrängt beim Gegenangriff den Scheintäter
in Stockhiebweite, lässt sich aber nicht vertreiben und kommt
beim Nachlassen des Gegenangriffes zum Beißen. Da bei der
ZTP der Stirnangriff nur angedeutet ist (ohne Stockhiebe) , kommt
er nach kurzem Zögern zum Biss. Der Biss muss gut sein.
Ziffer 4 (gute Härte)
Der Hund setzt beim Gegenangriff seinen Angriff bis zum Scheintäter
mit unverminderter Geschwindigkeit fort. In Stockhiebweite erfolgt
ein leichtes Bremsen, wobei der Angriff durch den Hund in gerader
Richtung auf den Scheintäter fortgesetzt wird. Er arbeitet
sich schnell und energisch durch die Schläge und beißt
sehr fest an.
Ziffer 5 (sehr gute Härte)
Bei der ZTP wird in der Härte keine 5 vergeben, weil dies
kürzere Entfernung und der angedeutete Widerstand das Aussprechen
des größten Härtegrades nicht rechtfertigen. Die
Härteziffer 5 wird nur bei der Körung vergeben, wenn
der Hund mit unverminderter Geschwindigkeit und großer Wucht
durch den Schlag bricht und keine Anzeichen von Schwächen
erkennen lässt und sehr hart zubeißt.
Nach Vergebung der Härte begibt sich der Hundeführer
zum Stellort, nimmt seinen Hund vom Scheintäter ab (der Hund
wird grundsätzlich nie vom Scheintäter abgerufen) und
schickt den Scheintäter zum Punkt "A". Der Hundeführer
begibt sich um Punkt "D" , legt seinen Hund ab und begibt
sich ebenfalls zum Punkt "A" . Bleibt ein Hund nicht
allein liegen, kann er an der betreffenden Stelle von einer fremden
Person gehalten werden, die sich aber jeglicher Einwirkung auf
den Hund enthält. Das Beurteilungskollektiv, bestehend aus
3 bis 4 Personen, nimmt am Punkt "B" zwischen Hundeführer
und Hund in gelockerter Reihe Aufstellung. Nun wird der Hund hereingerufen
und beim Durchgehender Reihe der Beurteiler sein Verhalten beobachtet,
wobei sie dem Hund im Spaziergängertempo entgegengehen, ihn
ansprechen und versuchen, ihn anzulocken ohne dabei eine drohende
Haltung einzunehmen oder eine Schockwirkung hervorzurufen. Dabei
wird beobachtet, ob der Hund ängstlich, zurückhaltend,
misstrauisch oder gutartig ist, und dafür die entsprechende
Grundzahl für das Verhalten (Wesensziffer) vergeben. Sie
bezieht sich auf die Feststellung der allgemeinen Verhaltensweise
Menschen gegenüber und nicht mehr auf die Schutzdienstleistung,
die ja schon vorher durch Zahlen für Schärfe und Härte
gekennzeichnet war.
Trotzdem gibt es gewisse Zusammenhänge zwischen
der Wesensziffer und den Zahlen für Schärfe und Härte.
Folgende Ergebnisse sind möglich:
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5
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5/45
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4
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6/54
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3/55
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6/44
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3/45
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6/34
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3/54
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7/43
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3/44
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7/33
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3/34
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7/23
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3/43
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7/32
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3/33
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7/22
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3/23 |
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8/12
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3/32 |
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8/21
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3/22 |
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3/12 |
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Beispiel der Wertmessziffervergebung:
"Danka vom Kalifels" SchH2
WZ 6547/33
1.Zahl 6: Kennzeichnung für das Format:
kraftvoll
2.Zahl 5: Kennzeichnung für das Leistungsgefüge:
Adel und Kraft, Harmonie und Linie
3.Zahl 4: Kennzeichnung für den Körperbau:
gute Winkelungen
4.Zahl 7: Kennzeichnung des Wesens:
ausgeglichen, gutartig, gegen Einwirkungen empfindsam
hinter dem Schrägstrich:
1.Zahl 3: Kennzeichnung der Schärfe:
ausreichende Schärfe
2.Zahl 3: Kennzeichnung der Härte:
ausreichende Härte
Quelle: "Wertmessziffern"
2. Auflage 1975
Herausgeber: Sektion Dienst- und Gebrauchshundewesen Spezialzuchtgemeinschaft
Deutsche Schäferhunde
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